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Die bedeutende Rolle der Filmmusik
Die sogenannte Filmmusik ist ein sehr besonderer Bereich in der Welt der Musik. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um ein eigenes Genre oder eine Stilrichtung. Vielmehr können Musikstücke nahezu jeden Genres oder Stils auch als Filmmusik dienen. Seit jeher spielt die Musik eine wichtige Rolle bei der Erschaffung oder Verstärkung von Atmosphäre in Filmen. Sie soll Gefühle und Stimmungen der Betrachter beeinflussen und die Aufmerksamkeit lenken. Im Idealfall hilft sie dabei, die Geschichten leichter zu verstehen und sorgt dafür, dass diese intensiver erlebt werden.
Filmmusik ist wichtig
In manchen Fällen verwenden die Filmproduzenten bereits bestehende Musik, die ursprünglich nicht für den Zweck der musikalischen Untermalung der Filme gemacht wurde. Doch bei den meisten größeren Filmproduktionen wird genauso viel Wert auf die Musik wie auf die eigentlichen audiovisuellen Anteile der Filme gelegt. Oft werden auch spezielle Filmkomponisten engagiert, die die gesamte Musik für die Filme schreiben. Dabei gibt es unterschiedliche Verfahrensweisen. Bei einer wird zunächst der Film produziert, bevor der Filmkomponist die Rohfassung erhält und mit seinem Teil der Arbeit beginnt.
Wie komponiert wird
Je nach Größe des Filmprojektes kann es Wochen oder gar Monate dauern, bis alle Stücke fertiggestellt sind. Denn häufig arbeiten die Komponisten nicht nur eng mit den Regisseuren, sondern auch noch mit einer Vielzahl echter Musiker zusammen. Diese spielen die Musikstücke dann gemeinschaftlich mit ihren Orchestern oder Bands ein. Hierbei kommt es auf feinste Nuancen und Intonationen an. Akustische und visuelle Ebene müssen aufeinander abgestimmt werden, damit sie bestmöglich harmonieren können. Da die komponierten Stücke eher selten auf Anhieb passen, werden sie so lange umgeschrieben, bis alles stimmt.
Nur echte Gefühle
Tatsächlich wird auch heute noch gern auf diese Weise gearbeitet. Denn gute Komponisten wissen, dass die musikalische Erfahrung der Musiker mit in die Gesamtkompositionen einfließt. Die Aufnahmen von Musikstücken, die von echten Musikern aufgeführt werden, weisen eine Qualität auf, die derzeit kaum allein mithilfe rein digitaler Partituren aus Computern erreicht werden kann. Gute Filmmusik kann Spannung erzeugen, Ängste wecken und sogar zu Tränen rühren oder auch ein Schmunzeln ins Gesicht treiben. Schon in Bruchteilen von Sekunden können die Klänge von Orchestern die Dramatik bestimmter Filmszenen enorm verstärken.
Magie der Filmmusik
Ein kurzer Atemhauch einer Oboe weckt die Aufmerksamkeit. Noch ein paar gezielte rhythmische Paukenschläge und Hiebe der Cellisten und das Adrenalin tut sein Übriges. Ein Filmmusikstück wirkt oft wie Magie. Es kann den Handlungsrahmen zeichnen und den Zuschauer einstimmen. Darüber hinaus kann Filmmusik Erwartungen wecken, noch bevor überhaupt etwas auf der Leinwand zu sehen ist. Filmmusik kann das Auge auf bestimmte Elemente lenken und sogar die Meinung über einzelne Charaktere beeinflussen. Der Einfluss der Musik ist so stark, dass ein und dieselbe Szene mit einer anderen Musik eine komplett neue Bedeutung erhält.
Berühmte Filmmusiker: Zimmer, Morricone, Newman
Häufig arbeiten sie eher im Hintergrund und fangen erst an, wenn die Filme schon im Kasten sind. Dennoch sind ihre kreativen Beiträge unabdingbar. Diese drei Musiker zählen zweifelsfrei zu den besten Filmkomponisten des 20. Jahrhunderts:
Hans Zimmer
Der deutsch-amerikanische Filmkomponist und Plattenproduzent Hans Florian Zimmer wurde 1957 in Frankfurt am Main geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Filmkomponisten der Welt. In mehr als 150 Filmen kann man seine musikalischen Beiträge hören. Darunter befinden sich unzählige Blockbuster wie beispielsweise Gladiator oder die Bad Man-Trilogie.
Hans Zimmer wurde schon viele Male für seine Werke ausgezeichnet und durfte bereits einige Oscars entgegennehmen. Er ist dafür bekannt, elektronische mit klassischer Musik in Einklang zu bringen. Bemerkenswert ist, dass Hans Zimmer keine streng akademische Musikausbildung genoss.
Bekannte Filmmusik:
- James Bond: No Time to Die (Soundtrack), 2021
- Interstellar (Soundtrack), 2014
- The Dark Knight Rises (Soundtrack), 2012
- Inception (Soundtrack), 2010
Empfohlenes Album:
- Hans Zimmer, Greatest Hits, 2018
Ennio Morricone
Der renommierte italienische Komponist Ennio Morricone wird von Insidern auch gerne als Maestro betitelt. Er wurde 1928 in Rom geboren, wo er auch seinen Lebensabend verbrachte und 2020 starb. Er schrieb Musik für mehr als 500 Filme und Fernsehproduktionen. Darunter sind unzählige Western- und Gangsterfilme, die erst durch sein Wirken ihren urtümlichen Charakter erhielten, wie zum Beispiel Zwei glorreiche Halunken mit Clint Eastwood von 1966 oder der französische Actionfilm Der Profi mit Jean-Paul Belmondo von 1981. Viele seiner Lieder wurden zu unvergesslichen Meisterwerken, wie beispielsweise das Stück Chi Mai, das als Titelmelodie für die britische Dramaserie The Life and Times of David Lloyd George diente.
Bekannte Filmmusik:
- Die Unbestechlichen, 1987
- Das Ding aus einer anderen Welt, 1982
- Spiel mir das Lied vom Tod, 1968
- Für eine Handvoll Dollars, 1964
Empfohlenes Album:
- The Very Best of Ennio Morricone, 2000
Thomas Newman
Der amerikanische Komponist Thomas Montgomery Newman wurde 1955 in Los Angeles, Kalifornien, geboren. Er ist der Sohn des berühmten Filmkomponisten Alfred Newman. Er wurde seit seinem frühesten Kindesalter in seiner musikalischen Entwicklung unterstützt. Newman erhielt Violinen-Unterricht und studierte später Musik an der Universität von Kalifornien sowie an der angesehenen Yale-Universität. Dort schloss er mit einem Master der Musik ab. Er schrieb zunächst Musik für Broadwayaufführungen und Fernsehproduktionen. Seine ersten bekannteren Beiträge für Kinofilme stammen aus dem Film Rückkehr der Jedi-Ritter von 1983.
Bekannte Filmmusik:
- Wall-E, 2008
- Road To Perdition, 2002
- American Beauty, 1999
Empfohlenes Album:
- The Film Music of Thomas Newman, 2008
Herzergreifende Filmmusik: Strauss, Vedder
Wirklich gute Soundtracks können bekanntlich sehr zur Qualität eines Films beitragen und ihn auf ein ganz neues Level bringen. Auf der einen Seite ist es auch häufig erst die Filmmusik, die dafür sorgt, dass Zuschauer bestimmte Filme mehr mögen als andere. Und auf der anderen Seite sind auch nicht selten die Filme, in denen die Stücke zur Untermalung genutzt werden, der Grund dafür, dass bestimmte Musikstücke der Soundtracks große Popularität erlangen.
Film: A Space Odyssey (Odyssey im Weltraum) – 1968
Im Film wurden zahlreiche Meisterwerke der klassischen Musik verwendet. So wurde beispielsweise gleich zu Beginn das Stück mit dem Titel Also sprach Zarathustra von Richard Strauss integriert. Man kann sich kaum eine bessere musikalische Unterstützung für die Einleitung dieses monumentalen Films vorstellen als dieses Prachtstück, das der bayerische Komponist schon 1896 schrieb. Durch diese Musik wirkt die Szene, in der die Sonne hinter dem Mond und der Erde sichtbar werden, um einiges bedeutungsvoller. Kubriks Faible für Klassiker kann man verdanken, dass ein weiteres weltberühmtes Stück seinen Weg in den Film fand: Der Walzer mit dem Titel An der schönen blauen Donau aus dem Jahr 1866 von Johann Strauss (Sohn).
Empfohlenes Soundtrack-Album:
- 2001: A Space Odyssey, 1968
Film: Into the Wild (Die Geschichte eines Aussteigers) – 2007
Bei diesem Film handelt es sich um die Adaption eines Buches, das auf wahren Begebenheiten basiert. Die Geschichte des Abenteuer-Dramas und die dazugehörige Filmmusik scheinen sich nahezu perfekt zu ergänzen. Die Stücke des zum Film erhältlichen Soundtracks sind im Wesentlichen Interpretationen des berühmten Sängers und Songwriters Eddie Vedder. Vedder ist unter anderem als Mitglied der Band Pearl Jam und für seine schwere Bariton-Stimme bekannt. Eines der eingängigsten Lieder des Films war die Nummer mit dem Titel Society, das aus der Feder von Jerry Hannan stammt.
Empfohlenes Soundtrack-Album:
- Into the Wild, 2007
Justin Bieber — kleine Biografie
Der weltberühmte Sänger, Songwriter und Musiker Justin Bieber wurde 1994 in der Stadt London in der kanadischen Provinz Ontario geboren. Er wuchs in Stratford auf. Seine Mutter Patricia Lynn war seinerzeit 18 Jahre alt und alleinerziehend. Biebers Talent wurde schon sehr früh entdeckt. Doch aus Geldmangel konnte Justin keinen professionellen Musikunterricht erhalten. Daher brachte er sich das Spielen mehrerer Instrumente selber bei. Dazu gehören neben der Gitarre beispielsweise auch das Schlagzeug, die Trompete und das Klavier. Justin trat schon im Alter von zwölf Jahren mit seiner Musik in der Öffentlichkeit auf und nahm an diversen Talentwettbewerben teil.
Der Tatsache, dass seine Mutter Videos seiner Auftritte im Internet publizierte, hat er es zu verdanken, dass er durch den Talentmanager Scooter Braun entdeckt wurde. Seinen ersten Vertrag erhielt er bereits 2008 beim Plattenlabel RBMG. Bieber ist heute vorwiegend in den Genres Pop sowie R&B tätig. Inzwischen gehört er zu den bestbezahlten Musikern der Welt. Seit der Erscheinung seines ersten Debütsongs One Time im Jahr 2009 und dem Debütalbum My World 2.0 von 2010 ist er regelmäßig in den internationalen Charts vertreten. Sein neuestes Album Justice erschien im März 2021.
Willow Smith – die musikalische Seite
Die amerikanische Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin Willow Smith wurde im Jahr 2000 im kalifornischen Los Angeles geboren. Sie ist die Tochter des berühmten Schauspielers Will Smith und dessen Frau Jada Pinkett Smith. Sie hat einen älteren Bruder namens Jaden, der ebenfalls über ein ausgeprägtes musikalisches Talent verfügt, sowie eine Halbschwester namens Trey Smith. Auch der Vater Willard Carroll war vor seiner Karriere als Schauspieler sehr erfolgreich unter dem Namen The Fresh Prince als Rapper tätig. Ihre Musik-Karriere begann, als sie erst zehn Jahre alt war.
Seit 2010 war sie bereits in der Agentur Roc Nation des Rappers Jay-Z unter Vertrag. Etwa zeitgleich erschien auch ihre Debütsingle Whip My Hair, in deren Musikvideo auch ihr Bruder Jaden eine Rolle übernahm. Der Song wurde ein Megaerfolg und schoss ab Anhieb an die Spitze der Charts. Das erste selbst geschriebene Lied The Epiphany erschien 2011 auf Facebook. 2015 wurde ihr erstes Album mit dem Titel Ardipithecus veröffentlicht. Das zweite Album trägt den Titel The 1st und erschien 2017. Zwei Jahre später kam das Studioalbum Willow heraus. Und ihr Album von 2021 mit dem Titel Lately I Feel Everything konnte Platz 46 der US-Charts erreichen.
Wolfgang Amadeus Mozart – das unfassbare Genie
Der österreichische Komponist und Musiker Wolfgang Amadeus Mozart lebte von 1756 bis 1791. Er wurde in Salzburg geboren und starb in Wien. Er gilt als absolutes Ausnahmetalent und noch heute rätseln viele darüber, wie ein solches Phänomen zustande kommen konnte. Tatsächlich muss Mozart ein hervorragender Autodidakt gewesen sein, denn bereits im frühesten Kindesalter von nur drei Jahren lernte er Klavierspielen, während er zuschaute, wie sein Vater Leopold seiner älteren Schwester Maria Anna Unterricht gab. Mozart begann schon mit sechs Jahren, Klaviermusik zu schreiben. Später kam die Violine hinzu. Bis zu seinem siebzehnten Lebensjahr bereiste er Europa und trat gemeinsam mit seiner Schwester an vielen höfischen Lokalitäten auf. Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt unter anderem als Konzertpianist und schrieb seine Stücke innerhalb kürzester Zeit selbst.
Schließlich wurde Mozart 1772 in das hohe Amt des königlichen Konzert-Meisters der Salzburger Hofkapelle erhoben. Er entwickelte sich stets weiter und weitete seine Fähigkeiten auf die unterschiedlichsten Bereiche wie beispielsweise Kammermusik, Oper, Sonate, Sinfonie bis hin zur Komödie aus. Er heiratete 1782 mit 26 Jahren und hatte einen recht verschwenderischen Lebensstil. Dennoch hörte er nie auf, auch seiner Passion für das Komponieren freien Lauf zu lassen. 1786 erschien eines seiner bekanntesten Werke, die Oper Figaros Hochzeit. Ein Jahr später legte er mit dem Drama Don Juan nach. 1791 kam es zur Uraufführung der berühmten Zauberflöte. Leider verstarb er viel zu früh im Alter von 35. Wolfgang Amadeus Mozart hinterließ mehr als 600 bedeutende musikalische Werke, die bis heute Ihresgleichen suchen.
Johann Sebastian Bach – der Außenseiter
Der deutsche Musiker und Komponist Johann Sebastian Bach lebte von 1685 bis 1750. Er wurde in Eisenach geboren und starb in Leipzig. Er wuchs in einer musikalischen Familie mit mehreren Brüdern und Schwestern auf. Bach gilt als großer Meister der Barock-Musik und wird in Fachkreisen noch immer hoch geschätzt für seine fundamentalen Beiträge im Bereich der Klassik. Leider wurde ihm diese Ehre zu Lebzeiten nicht gleichermaßen zuteil. Bekanntermaßen hielten viele seiner Zeitgenossen seine Musik für altmodisch. Erst viele Jahre nach seinem Tod hat der Einfluss anderer bedeutender Komponisten dazu geführt, dass sein Werk die gebührende Anerkennung erhalten konnte.
Bach lernte Orgel, Cembalo und Violine. Bereits im Alter von 18 Jahren erhielt er das Amt des Organisten in der Neuen Kirche in Arnstadt und sollte dort auch mit dem Chor arbeiten. Mit der Zeit arbeitete er für viele weitere Kirchen und höfische Kapellen. Zudem schrieb er auch Auftragsarbeiten für diverse Adelige. Er schrieb eine große Zahl Kantaten. Eines der bekanntesten Orgelwerke ist die sogenannte Toccata und Fuge d-Moll BWV 565, wobei die weltberühmten Brandenburger Konzerte in Fachkreisen allgemein noch höher geschätzt werden. Bach war nicht nur als Komponist und Organist, sondern auch als Lehrer tätig.
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